Geodätische Ausrichtung der Nascalinien?
Ergänzung vom 22.5.2006: Bei den beiden Linien in Richtung Lima und Cusco
handelt es sich um "moderne Geoglyphen". Die Linie Richtung Lima ist eine
Hochspannungsleitung mit nebenliegender Fahrspur und die Linie Richtung Cusco
eine Straße, die am östlichen Rand der Hochebene auf die Panamaricana mündet.
Benutzer von
Google Earth
bedachten die Erschaffer der Linien und Figuren von Nasca damals
sicher nicht als Zielgruppe, Phantasiegötter der Archäologen waren
ihnen unbekannt und auch Flugzeuge sollten dort
nicht landen
*.
Möglicherweise erstellten sie die Geoglyphen einfach nur weil sie eine
Technik zur Verfügung hatten, die es ihnen erlaubte die Zeichnungen
"im Vorbeigehen" zu erstellen, ergänzt mit etwas künstlerischer
Motivation. Moderne Entsprechungen wären die Kornkreise, sich jedes
Jahr an Komplexität übertreffend, oder als Einzelexemplar der
4km
große Maree-Mann im australischen Wüstenboden.
Der Maree-Mann wurde vermutlich mit Hilfe von GPS-Navigation
erstellt, eine Technik die damals in Nasca nicht zur Verfügung stand.
Welche Hilfsmittel stattdessen Verwendung fanden ist
uns heute unbekannt. Ebenso muß noch geklärt werden, ob der Untergrund
physikalisch oder chemisch verändert wurde um die Zeichnungen für nun
ungefähr 1000 Jahre zu erhalten. Beides soll aber hier nicht behandelt
werden.
Wegweiser
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Eine geodätische Linie ist die kürzeste Verbindungsstrecke zwischen
zwei Orten auf der Erdoberfläche und verläuft entlang des Großkreises
durch beide Orte. Mit einer gewöhnlichen zweidimensionalen Karte
kann die geodätische Linie nicht exakt bestimmt werden, weil bei der
Projektion der gekrümmten Erdoberfläche auf eine flache Karte immer
Kompromisse bezüglich der Genauigkeit eingegangen werden müssen. Es
existiert zwar mit der Gnomonischen
Projektion eine Möglichkeit geodätische Linien, also Großkreise,
als Geraden abzubilden, sie ist aber aufgrund der starken
Verzerrungen außerhalb des Kartenzentrums nur begrenzt sinnvoll.
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Der Grund für diesen Artikel ist folgende Beobachtung:
Auf der Nascaebene sind im wesentlichen drei Kategorien von
Zeichnungen sichtbar: Tierfiguren, längliche trapezförmige
Flächen, gerade Linien. Eine Tierfigur enthält für den
Betrachter relativ viele Informationen, nur eine davon ist
beispielsweise die Tierart. Die Informationsmenge eines
zweidimensionalen trapezförmigen Flächenmusters ist dagegen schon
ziemlich spärlich und ebenso gering damit die Ausdrucksmöglichkeit für
den Künstler. Noch weniger bietet die Figur der
Linie. Eine Linie enthält nur drei Informationen: Startpunkt, Länge,
Richtung. Die beiden ersten Informationen sind offensichtlich und für
jeden vor Ort, auch als Fußgänger, direkt erkennbar.
Die Richtung ist auch sichtbar, aber meistens impliziert eine
Richungsangabe auch ein Ziel, was auf der ansonsten leeren Nascaebene
aber keinen Sinn ergibt. Mehr Sinn ergeben würde daher die Ausrichtung
der scheinbar ungeordneten Linien auf ein vor Ort nicht direkt
erkennbares Ziel. Vielleicht haben die damaligen Künstler dies
beabsichtigt? Einige Beobachtungen bezüglich markanter Linien deuten
darauf hin.
Satellitenbild (ASTER) der Nascaebene
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Zwei Linien, auf dem nebenstehenden Satellitenbild als Diagonalen
sichtbar, treten aufgrund der Kontrast und Länge besonders hervor.
Verfolgt man sie mittels Google Earth über die Nascaebene hinaus,
treffen sie als geodätische Linien nach jeweils 200nm (370km) auf die
schon damals wichtigen Orte Lima und Cusco!
Die Ausrichtung bezüglich Lima ist so exakt, daß nach 197nm
genau die prähistorische Lehmziegelpyramide
Huaca San
Marcos inmitten der heutigen Stadt Lima erreicht wird!
Das Stadtzentrum von Cusco wird
allerdings nach 200nm um 5km Richtung Nordwesten
verfehlt. Möglicherweise befindet sich dort aber auch eine
prähistorische Stätte, die in Google Earth noch nicht markiert ist?
Richtung Lima, Cusco und Kandelaber von Paracas
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Eine andere markante Linie erreicht nach 71nm die Geoglyphe bekannt
als
Kandelaber von Paracas.
Allgemein wird auch für diese Geoglyphe ein prähistorisches Alter wie
für die Nascalinien angenommen. Die Legende, die
Zeichnung wäre von lokalen Freimaurern Anfang des 19.Jahrhunderts
angelegt worden, hält eigentlich niemand für glaubwürdig.
Richtung Ollantaytambo und Tiahuanaco
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Weitere interessante Linien bilden in der Nähe des Kreuzungspunktes
der Lima- und Cusco-Linien, die Form einer sternförmigen Anordnung.
Bei Google Earth ist diese Struktur nur schwierig zu erkennen,
so daß
auf diese
Karte verwiesen sei, mit dem Stern am linken Bildrand.
Eine der dort beginnenden Linie ist als langgezogenes Rechteck
verbreitert
und verweist auf
Ollantaytambo
in einer Entfernung von 350km.
Zu den anderen Linien des Sterns ist zumindest mit Hilfe der
Google-Datenbank kein
passender prähistorischer Ort auffindbar mit Ausnahme von
Tiahuanaco, in
einer
größeren Entfernung liegend, aber mit 735km immer noch in die gleiche
Größenordnung passend.
Großkreis Osterinsel - Giseh
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Schallplatte an Bord von Voyager 1 und 2
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Spekulativ wird es dagegen wenn man in andere Größenordnungen
vordringt:
So kann man beispielsweise die Ollantaytambo-Linie in die andere
Richtung verfolgen
und landet dann nach 3804km auf der Osterinsel! Bei dieser kurzen Linie
ist aber eine präzise Richtungsbestimmung schwierig, so daß es sich hier wohl
um einen Zufall handelt. Oder? Zufällig liegt die Nascaebene auch genau auf dem
Großkreisbogen zwischen Osterinsel und der Großen Pyramide von Giseh.
*Erich von Däniken hat übrigens nie behauptet, die Nascalinien wären
Landebahnen.